Die wohl spektakulärste Kamera im Alpenraum

Auf dem Mittellegigrat, dem schmalen Grat, der zum Gipfel des legendären Eigers führt, befindet sich eine einzigartige Kamera. Diese hochmoderne Anlage verfügt über eine eigene Solarenergieversorgung und liefert beeindruckend scharfe Bilder – sogar bei Nacht. Dank ihrer Lage und Technik fängt sie atemberaubende Ausblicke auf die alpine Landschaft und die Herausforderungen des Mittellegigrats ein.

Die Erstbegehung des Mittellegigrats – Ein Triumph der Bergsteigergeschichte

Die Geschichte dieses spektakulären Ortes ist ebenso faszinierend wie die Kamera selbst. Am 9. September 1921 gelang drei Grindelwalder Bergführern und ihrem japanischen Gast, Yuko Maki, die Erstbesteigung des Mittellegigrats. Der damals 25-jährige Yuko Maki hatte bereits 1919 die Jungfrau Region erkundet und dabei den erfahrenen Bergführer Samuel Brawand kennengelernt. Gemeinsam unternahmen sie zahlreiche Touren, die in der historischen Besteigung des Eigers gipfelten.

Die Viererseilschaft, bestehend aus den Bergführern Fritz Steuri, Fritz Amatter und Samuel Brawand sowie Yuko Maki, bezwang den Grat, der bis dahin nur im Abstieg bewältigt worden war. Trotz vieler Versuche bedeutender Alpinisten war der Aufstieg stets gescheitert. Am Abend des 10. September 1921 erreichten sie schließlich den Gipfel.

Der Abstieg zum Eigergletscher gestaltete sich jedoch schwierig: Mit nur einer Laterne suchte die Gruppe ihren Weg und benötigte über sechs Stunden, um sicher ins Tal zu gelangen. Am 11. September wurden sie in Grindelwald mit einem triumphalen Empfang gefeiert.

Diese historische Besteigung markiert einen Meilenstein in der Alpingeschichte und ist eng mit der eindrucksvollen Kulisse des Mittellegigrats verbunden – einem Ort, der durch die Kamera heute noch intensiver erlebbar wird.